• Derivate: Chance oder Risiko?

    In der Finanzwelt hört man beinahe täglich die Bezeichnung Derivat. Als Privatperson hat man auf dem ersten Blick nur sehr wenig mit diesen Begriff / Produkt zu tun – man glaubt es zumindest.

    Als weitläufigste Erklärung kann man Derivate als Finanzinstrumente ansehen mit denen man auf alles spekulieren / wetten kann. Diese Spekulation kann jedoch auch sinnvolle Zwecke, wie zum Beispiel Preis- / Kursabsicherungen mit sich bringen. Wie Derivate eingesetzt werden ist immer vom Anwender abhängig.

    Betrachtet man den globalen Derivatemarkt, wird man schnell feststellen, dass hier etwas Gefährliches entstehen kann. Sein Volumen ist schätzungsweise 10 mal größer als das gesamte Welt BIP. Es hätte unvorstellbare Folgen, wenn solch ein Markt aus dem Gleichgewicht geraten würde.

    Doch was sind Derivate überhaupt? Welche Bedeutung besitzen sie? Wo sind deren Grenzen und Risiken? Diese Fragen werden anhand dieser Homepage versucht zu erklären. Erst nachdem man sich selbst ein Bild über Derivate gemacht hat, kann man darüber Urteilen ob man diese als Chance oder Gefahr ansieht. 


  • Einsatzgebiet von Optionen

    Das Einsatzgebiet von Optionen ist mit dem von Derivaten ident. Schlussendlich handelt es sich bei einer Option um ein derivatives Wertpapier.  Beim Einsatz von Derivaten gibt es in der Regel keine Grenzen, diese können vielseitig eingesetzt werden. Vor allem im Bereich der Risikoabsicherung und des Tradings kommt den Derivaten bzw. Optionen eine große Bedeutung zu.

    Im Bereich der Risikoabsicherung kann man Derivate als eine Art Versicherung ansehen. Man kann sich beinahe gegen jedes Risiko mithilfe von ihnen absichern. Ein einfaches Beispiel wäre hierbei ein Rohstoffunternehmen, welches Silber abbaut. Aktuell würden die gesamten Förderkosten 20 USD betragen, der Silberpreis steht bei 30 USD. Das Unternehmen hat Angst, dass der Silberpreis im nächsten Jahr stark fällt, aus diesem Grund sichert es sich den Preis ab. In der Regel wird so eine Absicherung verhältnismäßig nicht viel kosten. Ob man diese dann in Absicherung in Anspruch nimmt ist die Frage zu einem späteren Zeitpunkt. Das Risiko, dass man im nächsten Jahr unprofitabel produziert wurde hierbei ausgeschaltet. Die Risikoabsicherung stellt den herkömmlichen Sinn für die Anwendung von Derivaten dar.

    Der zweite große Bereich, wo Derivate bzw. Optionen eingesetzt werden ist das Trading / die Spekulation. Mithilfe von Derivaten kann man auf alles „wetten“. Im Gegensatz zur Risikoabsicherung besitzt der Trader in der Regel den Basiswert nicht. Er investiert in die Derivate lediglich aufgrund seiner Erwartungen bzw. stellen Derivate eine günstige Alternative zu einer direkten Basiswertinvestition dar. Zum Beispiel kann man auf die Kursentwicklung von Rohstoffen, kann man dadurch einfach spekulieren ohne diese wirklich besitzen zu müssen.

    Der größte Kritikpunkt bei den derivativen Wertpapieren ist, dass diese auch im Bereich der Nahrungsmittel eingesetzt werden. Hierbei geht es in der Regel nicht um die Risikoabsicherung, sondern vielmehr um die Spekulation. Oft ist der Papiermarkt wesentlich größer als der wirkliche Markt. Zum Beispiel werden beim Silber oder Gold beinahe wöchentlich ganze Jahresproduktionen am Papiermarkt gehandelt. Meist geschieht dies über Derivate. Ob das in diesem Ausmaß noch sinnvoll ist, ist stark zu bezweifeln. Institutionelle Anleger können mittels Derivate den Preis des Basiswertes stark beeinflussen. Vor allem im Bereich der Nahrungsmittel ist dieser Einsatz sehr stark zu hinterfragen. Schlussendlich darf es nicht soweit kommen, dass sich Menschen Essen nicht mehr leisten können, da ein paar Marktteilnehmer auf den steigenden Kurs gewisser Grundnahrungsmittel spekulieren.